Das hundertste Prozent: dieser Buchtitel ergibt sich aus einem formalen und einem inhaltlichen Grund: formal weil dies das hundertste von mir veröffentlichte Buch ist, und inhaltlich weil es im Leben oft darum geht, dass wir genau vor diesem hundertsten Prozent zurückschrecken. Und das gilt für zahlreiche Lebensbereiche, zum Beispiel in der Liebe. Da bist Du einem Menschen sehr zugetan, findest viele erfreuliche Seiten an ihm, und doch ist da etwas in Dir, das Dich davon abhält, die Ehe mit ihm einzugehen. Es geht ja schließlich auch anders, mehr ungebunden und frei, und außerdem ist das doch modern. Kurzum: so ganz traust Du Deinem Glück noch nicht, schließlich kennst Du die hohe Scheidungsrate. Da ist es doch besser, nach dem Motto zu verfahren: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.. Und wer weiß, welch dunkle Seiten Dir der andere noch vorenthält. In einem Bereich, der über persönliche Liebesbeziehungen weit hinausgeht, ist die Auswirkung des 99-Prozent-Prinzip noch folgenschwerer wirksam. Ich meine den Bereich des Glaubens, der Beziehung zu Gott, dem Vertrauen in das Gute des Universums. Da sind wir kaum bereit, das Ruder loszulassen. Wir machen unsere Pläne und setzen unsere Kraft dafür ein, diese auch zu verwirklichen. Das ist sicher nicht schlecht, aber wenn ein Plan dann scheitert, aus welchem Grund auch immer, sind wir enttäuscht und verärgert. Wir zweifeln an uns selbst und kommen gar nicht auf die Idee, dass unser Plan uns möglicherweise gar nicht dienlich war.